Elsterwerdas erste Kaffeerösterei!
dietlind loos mit kaffee im garten der roesterei

Kaffeerösterei Loos - Wie alles begann

Mein Name ist Dietlind Loos und ich liebte Kaffee bereits in meiner Jugendzeit. Seitdem bin ich dem Geruch und Geschmack des köstlichen Getränks verfallen. Zu meinem Leidwesen konnte ich Kaffee über Jahre nie pur trinken. So musste ich immer eine ganze Menge Milch dazugeben, bevor ich ihn überhaupt genießen konnte. Das änderte sich mit meiner unglaublichen Urlaubsreise nach Kenia im Jahr 2010. Ich war noch nie zuvor in Kenia und ich freute mich unbändig auf diese Reise, zumal es meine, nein, unsere Hochzeitsreise war.  

Die Landschaft ist atemberaubend – in jedem Teil des Landes anders, die Menschen sind warmherzig und gastfreundlich. Mein Mann und ich konnten es kaum erwarten, all diese Schönheit mit eigenen Augen zu sehen!

Dort angekommen wurde ich von anderen Deutschen „vorgewarnt“, dass man den Kaffee vor Ort nicht trinken könne, weil er nicht schmeckt. Diese Bemerkung machte meinen Mann und mich neugierig und ich trank den Kaffee wie gewohnt, mit viel Milch.

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Das Erste, was uns dabei auffiel war der Geschmack, der so ganz anders war als das, was wir bisher kannten. Während des gesamten Urlaubs reduzierte ich die Milchmenge, bis ich schließlich schwarzen Kaffee trank. Diesen puren Kaffeegeschmack konnte man in Deutschland nie erleben. Warum in Kenia? Was war an diesem Kaffee anders? Das machte mich weiter neugierig. Ich ließ mir von einem Einheimischen Kaffee besorgen, wie er vor Ort getrunken wurde. Das war kein Kaffee aus dem Supermarkt, sondern ein frisch gerösteter Kaffee aus einem kleinen Ort in Kenia. Als ich diesen Kaffee in die Hand gedrückt bekam, war er nur in eine ganz dünne Plastiktüte verpackt. Trotzdem war dadurch der volle Geruch dieses Kaffees wahrnehmbar. Ich musste diese Tüte in viele Lagen Zeitungspapier einwickeln, in den Koffer stecken und diesen sogar noch in das Bad unseres Hotelzimmers schieben, damit ich nachts überhaupt schlafen konnte, so stark und wunderbar hat der Kaffee gerochen.

Zu Hause angekommen, wurde der Kaffee gleich genau untersucht und aufgebrüht. Was wir dabei feststellten, war, dass der Kaffee noch genauso wunderbar schmeckte wie in Kenia. Wir fühlten uns sofort zurückversetzt in den Urlaub. Was mir ebenfalls auffiel: Der Kaffee enthielt kleine Stücke Holz und Blattrispen. Das wiederum veranlasste meinen Mann, im Internet zu recherchieren, warum das so sei. Das Ergebnis war verblüffend. Gab doch das Internet die Auskunft, dass in Kenia selbst nur „der letzte Rest“ an Kaffee getrunken wird und alles an guten Qualitäten in den Export geht. Daraufhin platzte es aus mir heraus: „Wenn letzter Rest so schmeckt wie das, was wir da trinken, dann möchte ich doch mal wissen, wie wirklich richtig guter Kaffee schmeckt.“

Also setzte sich mein Mann wieder an den PC und bestellte mir einen kleinen Heimröster und für den Anfang 10 kg Kaffee aus allen möglichen Ländern, in denen Kaffee wächst.

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Dann war das Paket da und es hieß: Kaffee rösten. Leichter gesagt als getan. Es war so aufregend. Aber, in der ersten Zeit schmeckte der Kaffee grauenvoll. Er war verbrannt, ölig geröstet und hatte so einige negative Dinge an sich, die man nicht haben möchte. Was für eine Enttäuschung.

Nach vielen verrösteten Kilo Kaffee besserte sich das. Der Kaffee begann zu schmecken. Irgendwann wurde der selbst geröstete Kaffee zu einer Feier ausgeschenkt und machte Freunde neugierig, was das für Kaffee sei und wo man den kaufen könnte.

Ich fühlte mich zuerst auf den Arm genommen, aber erneutes Nachfragen der Freunde ermutigte mich, endlich zu sagen, dass ich selbst Kaffee für den Eigengebrauch röste. Ein Raunen ging durch die Kaffeetafel. Das Hallo war groß und die Augen noch größer. Es wurde fleißig nachgeschenkt. Die Kannen waren schnell immer wieder alle. Und Jeder wollte wissen, warum nicht schon früher erzählt wurde, dass im Hause Loos Kaffee geröstet wird. Die einfache Antwort darauf: „Weil er bisher nicht geschmeckt hat.“

Heute

Seit 2013 arbeite ich in meiner eigenen Kaffeerösterei Loos gewerblich. Und als Rösterin biete ich auftragsbezogen stets frischen Kaffee. Denn das ist mein persönlicher Anspruch, frisch geröstete Ware an meine Kunden zu verkaufen, damit sie wie ich selbst, den vollen Geschmack in der Tasse genießen können. Mit dem Duft der weiten Welt im Raum. Mit dem besten Aroma auf der Zunge.

Dafür nehmen meine geschätzten Kunden auch mal Wartezeiten auf sich. Denn bis die Kaffees geröstet, verpackt und verschickt werden können, vergeht schon mal eine oder anderthalb Woche. Am Ende ist aber immer klar: es lohnt sich!

Besondere Kaffees hat meine Rösterei ebenfalls zu bieten. Momentan wird dort der „Marina“ Kaffee angeboten. Ein Kaffee aus Kolumbien, der von Marina Poche angebaut und geerntet wird. Marina ist eine Indigene von dem Stamm der Nasa Indianer und Dorfälteste ihres Dorfes. Der dort wachsende Kaffee darf unter natürlichen Bedingungen wachsen, ursprünglich und nur den klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Der Kaffee hat feine fruchtige Anklänge in der Tasse, besitzt eine milde Säure und ist mittelkräftig – ein idealer Filterkaffee. Kultur in der Tasse.

 

Roestraum Kaffeeroesterei Loos
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In Zukunft

Da ich als Rösterin stets auf der Suche nach besonderen Kaffees bin, wird es voraussichtlich ab Oktober 2022 einen Kaffee aus Mexico geben, der ebenfalls von einem indigenen Stamm unter natürlichen Bedingungen angebaut wird.

Eine weitere Besonderheit dieses Kaffee: Er wird von einer Frauenkooperative angebaut, von einer Frau, die 15 Jahre in Oaxaca gelebt hat, importiert und von mir persönlich geröstet. Female Power durch und durch.

Du bist neugierig geworden? Ein Besuch vor Ort lohnt sich, denn Du wirst herzlich begrüßt. Außerdem umhüllt Dich eine Wolke köstlich duftenden Kaffees, wenn Du die Kaffeerösterei Loos das erste Mal betrittst, in der der Kaffee gemahlen oder abgepackt wird.

Da wird der kleine Urlaub in der Tasse Kaffee sofort erlebbar. Und Du hältst unsere wertvolle Welt in Deinen Händen. (LINK SHOP)